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Virtuelles Peer-to-Peer-Netzwerk mit Hilfe telemedizinischer Software

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Im Rahmen der Corona-Pandemie gerieten zahlreiche Krankenhäuser an ihre personellen und strukturellen Grenzen. Das digitale Peer-to-Peer-Netzwerk der innovativen telemedizinischen Software AMP.clinic kann hier hilfreiche Unterstützung im Sinne eines virtuellen Krankenhauses leisten.

Dies wurde während der Pandemie deutlich, als beispielsweise Corona-bedingt eine Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) bei PatientInnen auf der Intensivstation erforderlich wurde.

Feuertaufe in Hessen

Im Bundesland Hessen wurde AMP.clinic bereits erfolgreich eingesetzt, um eine hochqualitative intensivmedizinische Versorgung auch unter äußerst schwierigen Bedingungen während der Corona Pandemie aufrecht zu erhalten. Mit Hilfe von AMP.clinic konnten und können nun Krankenhäuser mit kleineren Intensivkapazitäten schnell und unkompliziert die Zweitmeinung intensivmedizinischer KollegInnen einholen und damit den kompetenten ärztlichen Rat ausgefallener KollegInnen vor Ort kompensieren.

Dabei kam auch der Datenschutz nicht zu kurz. Von Anfang an war der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI) in das Projekt eingebunden. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Rechte der betroffenen PatientInnen bei dieser telemedizinischen Lösung gewahrt blieben und auch weiterhin bleiben.

Telemedizinische Unterstützung verbessert Behandlungsqualität

Telemedizinische Unterstützung verbessert in Kliniken nachweislich die Behandlungsqualität, wie Europas größte Telemedizinstudie TELnet@NRW[1] mit mehr als 150.000 PatientInnen eindrucksvoll beweisen konnte. Mit AMP.clinic haben Sie örtlich und zeitlich unabhängig Zugang zu externer Fach-Expertise in einem großen Peer-to-Peer-Netzwerk und können so eine sichere Anwendung komplexer Behandlungstechnologien trotz vielleicht geringer eigener Erfahrung oder nicht vorhandener Fachabteilungen gewährleisten. Der Wissenstransfer zwischen den KlinikärztInnen auf Augenhöhe führt zu einer Erweiterung des Erfahrungsschatzes.

Rechtssicherheit durch Datenschutz-konforme Dokumentation

Alle über AMP.clinic versendeten Daten werden gemäß dem neuesten Stand der Technik verschlüsselt. Daten werden in einem zentralen Server auf verschlüsselten Datenträgern abgelegt. So gehen keine Informationen verloren und dienen der Sicherheit der kommunizierenden ÄrztInnen im Sinne der Dokumentation. Zugriff erlangt man in der App ausschließlich über ein zertifikatbasiertes VPN. Ein weiterer wichtiger Punkt: NutzerInnen müssen sich vor Benutzung der Anwendung authentifizieren.

Gesundheitsinformationen und Bilder der PatientInnen werden verschlüsselt und direkt an die SpezialistInnen übermittelt. Durch das Tool der Videotelefonie können die Informationen in Echtzeit durch visuelle Eindrücke ergänzt und validiert werden. Dadurch können belastende und kostenintensive Transporte von kritisch erkrankten PatientInnen rechtzeitig umgesetzt, oder gar vermieden werden.

Strategische Partnerschaft ermöglicht Einführung der endoskopischen Gefäßentnahme

Das Value Creation Program von Getinge hat den Segeberger Kliniken die Etablierung der endoskopischen Gefäßentnahme für koronare Bypass-Operationen ermöglicht. Die Kliniken profitieren nun von einem neuen Alleinstellungsmerkmal, die Patienten von einer deutlich geringeren Komplikationsrate.

Die konventionelle offene Gefäßentnahme bei koronaren Bypass-Operationen verursacht großflächige Narben und unterliegt dem Risiko von Infektionen und Wundheilungsstörungen. Bei der endoskopischen Gefäßentnahme (Endoscopic Vessel Harvesting, EVH) werden die Grafts hingegen durch eine kurze Inzision endoskopisch präpariert und entnommen. Die Patienten profitieren postoperativ von weniger Wundheilungsstörungen, weniger Schmerzen, einer schnelleren Mobilisation und kleineren Narben.

Prof. Dr. med. Stefan Klotz, Chefarzt Herzchirurgie Segeberger Kliniken, berichtet: „Wir setzen schon seit längerem auf komplett arterielle Revaskularisation von Bypass-Patienten und versuchen, komplett auf Venen zu verzichten. Bei der offenen Entnahme haben die Patienten einen langen Schnitt am Unterarm, der auch kosmetisch unschön aussieht. Die endoskopische Entnahmetechnik ist perfekt, um einen arteriellen Graft mit einem kleinen Schnitt an Hand und Ellenbeuge zu entnehmen.“

Top Patientenzufriedenheit

Bislang wird die EVH im DRG-System nicht vergütet. „Das ist eine Herausforderung, da jedes Krankenhaus sparen muss. Weil wir unseren Patienten dennoch eine moderne minimalinvasive Technik anbieten möchten, ist Getinge‘s Value Creation Program für uns ein großer Gewinn.“ Die Klinik kann seit einem halben Jahr mithilfe des von Getinge zur Verfügung gestellten Systems die endoskopische Entnahme durchführen und mittels anonymisierter Patientenfragebögen die Patientenzufriedenheit bewerten: „Die Patienten sind extrem zufrieden. Wundheilungsstörungen, Hämatome und Sensibilitätsstörungen an der Hand treten nicht mehr auf. Die Patienten haben deutlich weniger Wundschmerz und können den Arm besser bewegen. Auch die kosmetischen Ergebnisse sind, im Vergleich zur offenen Entnahme, viel besser.“ Erste positive Rückmeldungen aus der Reha sind auch schon eingetroffen: „Unsere Patienten treffen dort natürlich auch Patienten aus anderen Kliniken mit einem langen Schnitt.“

Laut Prof. Klotz ist nach einer Lernkurve von etwa 20 Patienten die endoskopische Entnahme nun genauso schnell wie die offene. „Natürlich stehen wir auch in Konkurrenz zur Kardiologie. Wir haben hier in Bad Segeberg durch diese Technik ein Alleinstellungsmerkmal und erhoffen uns mehr Patienten, die wir besser behandeln können. Dank Getinge können wir state-of-the-art minimalinvaisve Bypass-Chirurgie ohne Kostendruck anbieten.“

Über das Getinge Value Creation Program:

Das Getinge Value Creation Program unterstützt, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Klinik kontinuierlich zu steigern und klinische Ergebnisse zu verbessern. Im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit werden Optimierungspotenziale gemeinsam aufgedeckt und Ziele entsprechend strategischen Prioritäten gesetzt, wie beispielsweise Kostenreduktion, Prozessoptimierung, Verbesserung von Therapieergebnissen, Patientenzufriedenheit oder Mitarbeiter- und Patientensicherheit. Geräte und Lösungen werden bedarfsorientiert implementiert, die Zielerreichung mittels definierter Kriterien gemessen. Nutzungsabhängige oder ergebnisorientierte Geschäftsmodelle minimieren das Risiko. Das Value Creation Program kann in verschiedenen Bereichen in der Klinik umgesetzt werden, z.B. in Anästhesie, Intensivbeatmung, ZSVA/AEMP oder Herz-Lungen-Unterstützung.

Interview mit Prof. Dr. Klotz, Chefarzt Herzchirurgie Segeberger Kliniken: