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Produktumweltprofile (Product Environmental Profile, PEP)

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Technician in a lab coat inspecting the Power LED surgical light during production.
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Ein strategisches Instrument für nachhaltige Beschaffung im Gesundheitswesen

Gesundheitssysteme stehen unter wachsendem Druck, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und die steigenden Erwartungen der Interessengruppen sind nur einige der treibenden Kräfte. Produkt-Umweltprofile (PEP) entwickeln sich zu einem leistungsstarken Instrument, das transparente und verlässliche Daten über die Umweltleistung eines Produkts liefert. Auf der Grundlage umfassender Lebenszyklusanalysen helfen PEPs Krankenhäusern, fundierte und nachhaltige Beschaffungsentscheidungen zu treffen, die sowohl ökologische Verantwortung als auch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unterstützen.

Was ist ein Produkt-Umweltprofil (PEP)?

Ein Produkt-Umweltprofil (PEP) ist eine detaillierte, wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts. Unter Anwendung der Life-Cycle-Assessment-(LCA)-Methodik wird die Umweltleistung über alle Phasen des Produktlebenszyklus hinweg bewertet – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung und Vertrieb bis hin zur Entsorgung.

Als Typ-III-Umweltdeklaration gemäß ISO 14025 liefert ein PEP mehrkriterielle Daten, darunter Klimawirkung (z. B. CO₂-Äquivalente über den Lebenszyklus), Ressourcenverbrauch oder Humantoxizität. Durch die klare, quantifizierbare Darstellung dieser Daten ermöglichen PEPs eine objektive Bewertung und den Vergleich der Umweltleistung medizinischer Produkte. Damit sind PEPs für Krankenhäuser, die fundierte und nachhaltige Kaufentscheidungen treffen möchten, ein unverzichtbares Werkzeug.

Daten in Handeln umsetzen

Durch die transparente Darstellung der Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bieten PEPs Krankenhäusern wertvolle Einblicke, um operative und wirtschaftliche Effizienzpotenziale zu identifizieren. Beispiele dafür sind:

  • Reduzierte Entsorgungskosten: Produkte mit weniger Material und Verpackung senken den Aufwand und die Kosten der Entsorgung.

  • Geringerer Energie- und Wasserverbrauch: Produkte mit Eco-Design-Merkmalen helfen Krankenhäusern, Ressourcenverbrauch und Betriebskosten zu senken.

  • Verlängerte Produktlebensdauer: Langlebige, reparierbare oder wiederverwendbare Produkte reduzieren den Ersatzbedarf und steigern die Ressourceneffizienz.

  • Vermeidung „versteckter Kosten“: Fundierte Kaufentscheidungen helfen, Risiken durch unsachgemäße Entsorgung, behördliche Sanktionen oder Reputationsschäden zu vermeiden.

Mithilfe von PEP-Daten können Krankenhäuser ihre Beschaffungs- und Berichtspflichten mit Vorschriften wie der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR), der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CS3D) in Einklang bringen.

Durch die Entscheidung für Produkte mit PEP senden Krankenhäuser ein starkes Marktsignal, das Hersteller von Medizinprodukten dazu motiviert, in Innovationen mit geringerer Umweltbelastung zu investieren. Gleichzeitig positionieren sie sich als Vorreiter für verantwortungsvolles Gesundheitswesen, stärken ihre Widerstandsfähigkeit und verbessern ihr Ansehen.

PEPs bei Getinge: Vertrauenswürdige Nachhaltigkeitseinblicke

Bei Getinge bieten wir PEPs für zentrale Produktlinien wie Operationstische, OP-Leuchten und Sterilisatoren an. Jedes PEP basiert auf einer detaillierten Lebenszyklusanalyse (LCA) und folgt EcoDesign-Prinzipien, um den Materialeinsatz zu reduzieren, die Effizienz zu optimieren und Umweltauswirkungen zu minimieren. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit Getinges Engagement, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Die PEPs werden mit Tools wie EIME (Environmental Impact and Management Explorer) entwickelt und an regionale Gegebenheiten (EU, Nordamerika, Asien-Pazifik) angepasst.

Beispiele:

  • Maquet Meera und Maquet Corin Operationstische mit reduziertem Gewicht und weniger Komponenten
  • Ezea OP-Leuchte, die im Standby weniger als 1 W verbraucht und 28 % weniger Energie benötigt als das Vorgängermodell

  • Moduevo Deckenversorgungseinheit, gefertigt mit 100 % lokal beschafften Komponenten in China

  • Poladus 150 Niedertemperatur-Sterilisator , arbeitet ohne Wasser oder Druckluft und senkt den Stromverbrauch um 70 % pro Liter sterilisierter Medizinprodukte (im Vergleich zum Dampfsterilisator GSS67H-10)

  • GSS67H Dampfsterilisator, spart bis zu 20–30 % Energie und 95 % Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Modellen

Jedes PEP enthält außerdem praxisnahe Empfehlungen für Anwender – etwa das Ausschalten ungenutzter Geräte, die Vermeidung von Teilladungen oder die regelmäßige Wartung zur Verlängerung der Gerätelebensdauer.

 

Quellen:

https://www.molnlycke.com/globalassets/consensus-document-sustainable-procurement-in-the-health-care-sector-2024.pdf

http://www.pep-ecopassport.org/create-a-pep/

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